Anfangsfeld und Wiederholungssperre

Zustandsdiagramm (state chart)

Dargestellt ist das Anfangsfeld auf eingleisigen Strecken oder zweigleisigen Strecken im Richtungsbetrieb.

Zustände (states)

Es gibt folgende Zustände:

• frei
  Der Grundzustand mit der Bedeutung "Strecke frei".
• fahrt_pre
  Wenn im Zustand "frei" ein Ausfahrsignalsignal gezogen wurde, wird dieser Zustand erreicht. Dieser wird nach einer halben Sekunde nach "fahrt" verlassen. Der Zweck dieses Zustandes ist, die Widerholsperre nach Ziehen des Signals geringfügig zu verzögern, um ein sofortiges wieder- abfallen eines Signalstellerrelais zu verhindern. Bei Erreichen dieses Zustandes wird eine Anstoßmeldung gesendet.
• fahrt
  Dieser Zustand ist der Kern der Streckenwiederholungssperre. Er wird (über "fahrt_pre") erreicht, wenn ein Signal gezogen wurde und wird verlassen, wenn zugbewirkt oder durch eine Bedienungshandlung vorgeblockt wird.
• belegt
  Normaler Zustand für Bedeutung "Strecke belegt" - wird erreicht wenn vorgeblockt wurde. Dies kann durch einen Hilfs-Vorblock (bei Relaisblock) fast immer passieren, einen manuellen Vorblock aus dem Zustand "fahrt" oder einen automatischen Vorblock aus dem Zustand "Fluegel-Kupplung"
• fluegel-kupplung
  Dieser Zustand wird erreicht, wenn im Zustand "fahrt" der Gleiskontakt befahren wird. Bei Erreichen dieses Zustands, werden die Ausfahrsignale auf Halt gestellt. Dieser Zustand dient dazu, abzuwarten, dass die Haltstellung tatsächlich erreicht wird. Von hier aus kann bei Felderblock der Vorblock bedient werden; in halbautomatischen Bauformen erfolgt der Vorblock automatisch, sobald das Ausfahrsignal Halt zeigt.
• auto-vorblock-gestört
  Dieser Zustand wird erreicht, wenn der automatische Vorblock nicht gesendet werden konnte, weil die Blockschnittstelle gestoert ist. Sobald die Blockleitung wieder verbunden ist, wird das Senden des Vorblocks nachgeholt.
• Einfahrsignal
  Dieser Hilfszustand ist nur bei der eingleisigen Version des Anfangsfeld implementiert. Er soll einen automatischen Hilfsvorblock unterdruecken, nachdem ein Ausfahrsignal gezogen wurde, bevor der Zug ausgefahren ist und wärend das Einfahrsignal gezogen ist.
  Dieser unsinnig klingende Umstand tritt ein, wenn Ein Ausfahrsignal zurückgenommen wurde und ein Gegenzug (auf Befehl abgelassen) einfahren soll. Dieser soll keinen automatischen Vorblock ausloesen, wenn er den Gleiskontakt befaehrt.
  Dieses vorbildwiedrige Konstrukt ist nötig, weil die Blockkiste nicht wissen kann, wann eine Ausfahrstrasse eingestellt ist - denn dies würde beim Vorbild einen Vorblock erst ermoeglichen.

Ereignisse (events)

Folgende externe Ereignisse bewirken Zustandsübergänge:

• RueckblockEmpfangen
  Über die Blockschnittstelle wurde eine Rückblock-Message vom anderen Bahnhof empfangen.
• VorblockBedient
  Bei Felderblock wurde der Vorblock bedient.
• HilfsVorblockBedient
  Bei Relaisblock wurde der Hilfsvorblock bedient.
• GleiskontaktBefahren
  Der Gleiskontakt wurde befahren (erste Achse!).

Wächter (guards)

• AusfahrsignalFahrt
  Wahr, wenn das Einfahrsignal in Fahrt-Stellung ist.
• AusfahrsignalHalt
  Wahr, wenn das Einfahrsignal in Halt-Stellung ist.
• ÜStör
  Blockleitung zum Nachbarbahnhof ist gestört.
• DarfHilfsVorblockAusFrei
  Dies ist eine Kombination aus mehreren Bedingungen:
  • AusfahrsignalHalt
  • !ÜStör (keine Übertragungsstörung aktiv)
  • Erlaubnis
  • EndFeldFrei (Strecke muss frei sein)
  • !ErlaubnisWechselSperre (keine Anschlussbedienung)

Melder, Persistenz und Außensicht

Farbe des Zustands im Diagramm	Melder	Name des Speicherwertes im EEPROM
rot	Gleisfeld/Blockpfeil rot	belegt
grün	dunkel	frei
blau	Wiederholsperrmelder blau	sperre
violett	Wiederholsperrmelder blinkt blau	automatischer Vorblock fehlgeschlagen

Diese Seite wurde zusammengestellt von Stefan Bormann. Stand: 20.6.2013